Was Empathie bedeutet und kann
Empathie, bedeutet verstehen zu können, was andere fühlen. Ein Empathietraining im psychologischen Kontext ermöglicht eine bessere soziale Performance und ist die Grundlage für soziales sowie moralisches Handeln. Laut einer Studie der Uni Michigan reduzierte ein empathischer Umgang in therapeutisch, medizinischen Kontexten das Stresslevel der Patienten, erhöhte ihre Zufriedenheit, die Lebensqualität und beeinflusste das Schmerzempfinden positiv. Indirekt wurden dadurch Kosten gesenkt, Depressionen reduziert Angst vermindert, die Hospitationsrate sank und es bestand ein geringeres Burnout Risiko bei den Patienten. Bezogen auf den Führungskontext ergab eine von Catalyst durchgeführte Umfrage von 900 Arbeitnehmern, dass 61% der Befragten mit empathischen Führungskräften oft oder immer innovativ sind, im Gegensatz zu den 13% der Beschäftigten mit weniger empathischen Führungskräften. 76% der Mitarbeitenden mit einfühlenden Führungskräften gaben an, motiviert zu sein, statt der 32%, mit weniger empathischen Vorgesetzten. Empathie als Wert in der Führungskultur generiert neben individuellen und teamspezifischen Auswirkungen auch einen weiteren Vorteil: Mitarbeiter*innen, die für empathischere Unternehmen arbeiten, ziehen seltener einen Jobwechsel in Erwägung. Im Hinblick auf Fachkräftemangel und damit verbundene, wachsende Herausforderungen ist das ein sehr zentraler wirtschaftlicher Aspekt, der hinzukommt. Doch was bedeutet das konkret für Führung und damit verknüpfte Aufgaben?
Führung und Empathie konkret
Führungskräfte heutzutage sollten die Kontexte, Gefühle und Perspektiven wichtiger Stakeholder verstehen, um eine Unterstützung anzubieten, die trägt und auch in Zeiten wechselnder Bedingungen Erfolge erzielt. Garnicht so einfach, aber die gute Nachricht gleich am Anfang: Empathie ist eine Fähigkeit. Man kann sie also lernen und weiterentwickeln. Was dabei hilft? Die entsprechende Haltung zum Thema und Tools, die all das praktisch unterstützen.
„Führung beginnt bei uns selbst.“
Um andere verstehen zu können, ist es hilfreich, mich selbst zu verstehen und mit mir in Kontakt zu sein. Es lohnt sich, beispielsweise vor einem Meeting oder aber zwischen den alltäglichen Aufgaben eine Art Scan durchzuführen:
- Wie geht es mir, was beschäftigt mich, was brauche ich gerade? Unterstützend kann hier eine bestimmte Atemtechnik fokussiert werden.
Gleiches kann man mit ins Team nehmen: Wie geht es euch, was beschäftigt euch, was braucht es? Wichtig dabei ist, sich selbst und anderen zuzuhören, die emotionale Temperatur im Raum zu erkennen sowie auf sie einzugehen und dabei präsent im Umgang mit den anderen zu bleiben. Denn hierdurch kann sich eine Werte- und Lernkultur hinsichtlich Kommunikation und Konfliktlösung entwickeln, die kurz- und langfristig zu Stabilität, Effizienz sowie unternehmerischen Erfolgen führt.